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Mehr als nur Fernweh. Warum afrikanische Studierende in die Welt hinausgehen.
Von Lynda Wamuthiani
Zwei unserer großen Themen sind Bildung und Beschäftigungsfähigkeit (Employability). Um auch hier die Bedürfnisse und Trends zu erkennen, ist uns ein direkter Draht zu unseren Kandidaten sehr wichtig. Er ermöglicht uns einen direkten Einblick in die Wünsche und Ziele von Studierenden und Absolventen. Dazu gehört auch, ein Verständnis zu entwickeln für die breit gefächerte Motivation ins (beispielsweise europäische) Ausland zu gehen. Sie rührt von unterdurchschnittlicher Bildung in afrikanischen Ländern, vom möglichen Prestige verbunden mit dem Leben im Ausland und sogar von der Neugier, die Welt zu entdecken. Dies ist ein Überblick, was unsere Kandidaten uns mitteilen.
Entscheidungen werden im Hinblick auf die Karriereentwicklung getroffen
Zunächst sei klargestellt, dass es immer diejenigen geben wird, die ihr Fernweh stillen wollten. Was wir aber am häufigsten vernommen haben, war das persönliche Streben nach einer qualitativ hochwertigen Ausbildung. Diejenigen, die es sich leisten können, die ein Stipendium ergattern konnten und sogar die “Free Movers”, die ohne jegliche Unterstützung kommen, machen alle das Beste aus ihren Möglichkeiten. Der Erwerb von neuen Fähigkeiten oder ihre Verbesserung stehen daher ganz oben auf der Liste, gefolgt von dem Ziel, bessere Mitarbeiter zu werden oder ganz einfach als Menschen zu wachsen.
Die Absolventen wissen, was von ihnen am Arbeitsplatz erwartet wird, nicht nur in Afrika
„Das Studium im Ausland war eine Entscheidung, die ich getroffen habe, nachdem ich festgestellt hatte, dass es in Kenia nur begrenzte Möglichkeiten für mein persönliches Wachstum gibt“, sagte Patricia (Architektur). „Culinary Arts Abschlüsse werden nur bis zum Diplom in Kenia angeboten. Meine Erfahrung in der Schweiz war daher das beste, was ich mir wünschen konnte“, lautete Staceys Aussage (Culinary Arts). „Der Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten, die in Ostafrika nicht auf dem gleichen Niveau verfügbar sind, wie Programmiersprachen und -konventionen für Roboter, automatisierte Fertigungs- und Kontrollsysteme“, das war eine Motivation für Leon (Mechatronik). Und dies sind nur ein paar Beispiele.
Interessanterweise wurde „mehr praktische Erfahrung in den Unterrichtsmethoden“ von unseren Interviewpartnern häufig erwähnt. Es ist daher unsere Schlussfolgerung, dass Studenten schon im Grundstudium einen Sinn für das haben, was von ihnen am Arbeitsplatz erwartet wird. Dies wird auf der Ebene der Absolventen noch eindeutiger, insbesondere in Bezug auf ihre potenzielle Attraktivität als Angestellte in einem Unternehmen, nicht nur in Afrika, sondern auf der ganzen Welt. Deshalb gehen sie zu Recht davon aus, dass die praktische Erfahrung mit der richtigen universitären Ausbildung beginnt.
Volltreffer! Wenn es ein Job ist, der interessiert und inspiriert.
Wir freuen uns, ist, wenn unsere Kandidaten ihren Abschluss machen und sich eine Stelle in einem Bereich sichern können, der sie wirklich interessiert und inspiriert. Ob das nun in ihrem Heimatland oder in Deutschland oder anderswo geschieht, ist dabei nebensächlich. In jedem Fall haben sie aufgrund ihrer interkulturellen Kompetenz eine besondere Rolle inne. Damit bringen sie genau das mit, was sie auch in Zukunft hervorheben wird: kritische und offene Denkweisen.
Die Entscheidungen für einen bestimmten Studienbereich kann heutzutage eine schwierige Wahl sein. Die Optionen reichen von Architektur, Elektrotechnik, IT und Programmierung bis zu kultureller Diplomatie, Predictive Analytics im Marketing oder Biomolekularer Pharmakologie! Klar ist in jedem Fall, dass es kaum einen Bereich geben dürfte, der für den wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg Afrikas nicht relevant ist.